26 November 2009

Soft-News 4

Fast schon eine Sportkolumne

Eins steht mal unzweifelhaft fest: Fußball zieht die Idioten an. Auch im Bereich des Journalismus.

Was nun eigentlich der Skandal an dem Wett-"Skandal" ist, habe ich immer noch nicht rausgefunden.

Das Zentrum des Skandals ist angeblich Asien. Endlich wieder eine gelbe Gefahr! Um das Ausmaß des "Betruges" zu illustrieren, wird ein ums andere mal darauf hingewiesen, dass man in China sogar auf Dritt- und Landesligaspiele in Deutschland wetten kann.

Hallo?!? Warum sollte jemand so was tun? Wettet man nicht meist auf irgendein Ereignis, dessen Ausgang man für vorhersehbar hält? Da scheint es also in China massenhaft Leute zu geben, die die Ergebnisse der deutschen Landesliga vorhersehen können - so lange nicht garstig manipuliert wird! - und darauf viel Geld setzen.

Ach ja? Um so jemanden tut es mir nicht besonders leid. Würden wir auf die Idee kommen, fünfstellige Summen auf den Ausgang eines Hahnenkampfes im hinteren Sechuan zu wetten?

China ist für den deutschen Sportjournalisten vor allem eins: Angenehm weit weg. Und eine andere Schrift haben die auch. Kann das deutsche Publikum diesen Unfug also kontrollieren? Eher nicht, was?

Um die Verdorbenheit des Systems anschaulich zu bebildern heißt es gerne, es ginge gar nicht mehr nur um den Ausgang eines Spieles. Vielmehr könne man in China sogar auf die Zahl der Einwechslungen oder der Platzverweise bei einem deutschen Drittligaspiel wetten.

China, das ist da, wo der berühmte Sack Reis steht.

Also: Wenn es nicht mal mehr um den Ausgang des Spieles geht - sagen die deutschen Sportjournalisten ja immer wieder - wo ist dann der Schaden? In einem Gewerbe, wo selbst Schülern schon Handgelder gezahlt werden kann es doch nur wünschenswert sein, wenn der eine oder andere sein Gehalt selbst noch ein wenig aufbessert und nicht seinem klammen Verein auf der Tasche liegt. Geld kann man doch nie genug haben.

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