02 April 2009

Mulatu Astatqé - live

Bereits früher wurde hier berichtet

Gestern im Lido. Ich habe nur zufällig davon erfahren, weil ich davor vorbei gelaufen bin. Sinnvolle Werbung für das Konzert gabs wohl nicht. Deshalb musste sich der Lido-Manager auch beim Publikum beschweren, dass der Vorverkauf nicht funktionierte. Am Ende war das Lido aber doch voll.

Die Musik fällt wohl unter den Oberbegriff Jazz, ist eine sehr eigene Mischung aus Bossa, schlimmem 70er-Jahre-Funk und überraschenden Harmonien von denen man annehmen muss, dass sie auf den äthiopischen Wurzeln des Chefs gewachsen sind. Sehr interessant. Und: Der Typ sieht unglaublich gut aus!

Dazu überaus virtuose Musiker der Band Heliocentrics. Die waren nicht einfach Begleitband, sondern standen ein paar mal ohne den Chef auf der Bühne und hatten auch sonst Gelegenheit zu langen Soli. Bei aller technischen Fertigkeit waren sie alle in der Lage, eindrucksvolle Improvisationen zu spielen (wenn man das jeden Abend macht, ist es wahrscheinlich nicht mehr so sehr improvisiert). Große Klasse!

Und dazu ein völlig ahnungsloser Soundtechniker, der beinahe alles vereitelt hätte. Ja, solche Dödel scheints zu geben. Es spielten unter anderem ein paar Blechbläser und ein Vibraphon. Von Lautstärke und Dynamik mag das sicher ein wenig schwierig sein, aber wenn das doch seine Arbeit ist? "Ich sehe da jemanden Vibraphon spielen - warum höre ich nichts davon?"

Bezeichnend für die völlige Überforderung des Soundtechnikers: Der Sound war doch tatsächlich in dem Moment am besten, als den Blechbläsern der Strom ausfiel und sie im Gegensatz zu allen anderen unverstärkt spielten - da war der Sound super. Aber das hatte der Techniker schnell wieder im Griff, und der krachige Klang-Schlamm war wieder hergestellt.

Trotzdem. DAS Konzert-Highlight! Das Jahr ist schon mal gerettet.

Sah etwa so aus:


(bei dem Auftritt auf dem Video haben sie anscheinend denselben ahnungslosen Soundmixer. Das ist jetzt fast ein Jahr alt - wie dämlich kann ein einzelner Mensch sein? Die hier ist besser, anscheinend direkt von den Mikrophonen abgenommen, gibt aber das völlige Versagen des Soundmannes nicht so authentisch wieder. Und hier der ganze Set)

Reichlich Material bei Youtube.





Erst erschienen mir 25,-€ Eintritt ganz schön hastig, aber man soll sich wohl besser nicht beschweren, wenn gleichzeitig Hupfdohlen wie Sarah Connor ab 65,-€ aufrufen. Euronen! Vom intellektuellen Mario Barth ganz zu schweigen...

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