27 Januar 2009

Feste feiern

Auf den Karriereseiten engagierter Zeitungen, und nicht nur dort, heißt es immer wieder
"Nehmen sie an Betriebsfeiern teil - auch wenn sie keine Lust dazu haben!"
Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Kostenlos essen und trinken so viel man will, meist sogar in tollem Ambiente, und man muss dafür nur die Gegenwart der Kollegen zwei oder drei Stunden ertragen. Aber es gibt anscheinend genug Leute, die dafür extra motiviert werden wollen.

Vielleicht, weil es interessanter ist, zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen und Chips zu essen. Oder weil man aus Erfahrung weiß, dass man am nächsten Tag einen fürchterlichen Kater haben wird. Dann braucht man selbstverständlich Erholung.

Wie auch immer: Die Berliner Finanzämter haben das Problem erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen. Zur Motivation haben sie ihren Mitarbeitern bei Betriebsfeiern am darauf folgenden Tag routinemäßig frei gegeben - womöglich wäre sonst niemand zu den schönen Festen gekommen. Wer nicht teilnehmen wollte, musste am nächsten Tag arbeiten. Die Betriebsfeste fanden nach Möglichkeit Donnerstags statt, dann hat man Freitag frei und braucht nicht wertvolle Freizeit, um den dienstlich erworbenen Kater auszukurieren. Aber Verwaltungen sind flexibler als man glaubt: Gefeiert wurde auch schon mal mittwochs, wenn der Freitag zufällig ein Feiertag war. Muss man sich nichts bei denken.

Dem hat die Chefin jetzt abgeholfen. Wie schade.





Und wer das noch für die absonderliche Idee eines einzelgängerischen Abteilungsleiters hielt wird schnell eines besseren belehrt: Die Berliner Förster konnten das bereits vor fünf Jahren.

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