10 Januar 2008

Winterreisebericht

 

An sich ist ja zuerst die Heimatstadt dran. Andererseits läuft die nicht weg, fürchte ich. Daher wollen wir aus klimatischen Gründen den Reisebericht vom Jahreswechsel vorziehen. Wer will schon mitten im Juli Wintersportberichte lesen?

Zum Jahreswechsel war der Blogautor zu einem Ausflug in unbekanntes Terrain unterwegs: Ein Wintersportgebiet in Tschechien.

Das ist genau wie es klingt - eher unspektakulär. Und sowas hat unsereiner doch viel lieber als Disneyland auf der Alm.

Der Ausflug also: Er führte in einen Ausläufer des Riesengebirges, der auf deutsch Iser-Gebierge genannt wird, tschechisch "Iserka". Man fährt in die östlichste deutsche Ecke, nach Zittau. Hinter der Grenze noch dreißig Kilometer und man ist da. Der Name der Ortschaft lautet Albrechtice, nahe bei Tanvald. Von Berlin nicht weit weg.

Gemessen an der deutschen Hauptstadt scheint die Ecke jedenfalls sehr schneesicher, 20cm überall.

"Wie schön dass hier so viel Schnee liegt!"
"Pech! Letzte Woche war viel mehr."
"Aber 20cm sind doch gut?"
"Bis vorgestern lagen 40cm. Wir hatten zwei Tage Regen".
"Für uns sind 20cm Schnee viel."
"VIEL ist hier ein Meter siebzig!"
"Oha!"


An sich sind die Berge in der Gegend gar nicht hoch, aber die Täler sind tief eingeschnitten, so dass sich dennoch der Eindruck von Gebirge einstellt. Leider hing der Himmel immer sehr tief und der rechte Weitblick wollte nicht kommen. Trotzdem ist die Gegend ganz schön.


Am Anreiseabend fiel feiner Tau, der sich durch die Kälte in feine Kristalle verwandelt hatte. Die glänzten im Licht der Laternen und es wirkte, als hätte jemand in der Höhe feines Magnesiumpulver ausgeschüttet.

Die leichten Kristalle lagern sich auch an den glattesten Flächen an feinen Unebenheiten ab. Am nächsten Tag lag also Reif auf allem, etwa auf den Grabsteinen des Friedhofes.

Der Friedhof hatte ohnehin eine ganze Geschichte zu erzählen: Heute ist die ganze Gegend rein tschechisch. Auf den alten Grabsteinen stehen aber etwa zur Hälfte deutsche Namen.


Und auch sonst ist der Friedhof sehr pittoresk - aber das sind sie ja fast alle.


 

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ui, der Fisch treibt sich auf Friedhöfen rum - das kenn ich sonst nur von mir. d'Aintschie

100 Goldfischli hat gesagt…

Öcht? Ich dachte, alle tun das? Jedenfalls kenne ich nur so Leute...

kostenloser Counter